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Die Sichtbarkeit in der Unsichtbarkeit

Die Sichtbarkeit in der Unsichtbarkeit
Passiv ausgedrückt, beschreibt Sichtbarkeit den Zustand gesehen zu werden. Mit anderen Worten, im Fokus der Aufmerksamkeit zu stehen.

Dabei ist zu unterscheiden, aus welcher Motivation der Drang, gesehen zu werden, stammt. Es gibt zwei Motivationsformen. Die egogetriebene Motivation, deren Aufgabe es ist, das Geltungsbedürfnis eines einzelnen Individuums zu stillen, sei als erstes zu nennen. Dabei handelt es sich um ein Bedürfnis, das nur durch das Umfeld gestillt werden kann und somit immer die Bewertung und Beurteilung einer anderen Person braucht. Ein simples Beispiel dazu ist Kampfsport. Hierbei kann jemand nur etwas gelten, sobald diese Person (durch die Bewertung anderer Menschen) besser ist, als sein*e Gegner*in und dadurch Sichtbarkeit wird.

Im Gegensatz dazu steht die Motivation, die anstrebt, Selbstbestimmung und Freiheit zu erlangen. In diesem Fall gibt das Umfeld oder die Gesellschaft einen Rahmen. Dieser Rahmen drängt andere Möglichkeiten weg, sozusagen in die Unsichtbarkeit. Hierzu ist die Homosexualität als Beispiel zu nennen.
Verdrängt, verurteilt und verschwiegen wurde sie und wird sie heute noch.
Der Kampf um die Rechte und Gleichbehandlung homosexueller Menschen will ebenso im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. Aber nicht aus der Motivation heraus, ein Geltungsbedürfnis, wie oben genannt, zu stillen, sondern um überhaupt einen Rahmen zu schaffen, der Selbstbestimmung und ein Leben in Freiheit ermöglicht.

Aus diesen Beispielen lässt sich ablesen, dass die Motivation entscheidend ist, ob es der Gesellschaft gefällt oder es der Gesellschaft nicht gefällt.

Schafft man einen Rahmen, der Sieger*innen und Verlierer*innen hervorgehen lässt, so wird das Ego befriedigt und es gefällt.
Will die Motivation gesetzte Rahmen sprengen, um von der Unsichtbarkeit in die Sichtbarkeit zu rücken, so wird automatisch Widerstand oder Missfallen erzeugt.
Die Sichtbaren vermögen es nicht, die Freiheitseinschränkung der Unsichtbaren zu erkennen, jedoch ist es immer die Aufgabe der Unsichtbaren ins Feld der Sichtbaren einzudringen, um selbst sichtbar zu werden.
Anders ausgedrückt kann Schatten nur selbst zu Licht werden, wenn er sich selbst aus dem Schatten ins Licht bewegt.

Somit wird es immer die Aufgabe der LGBTQ-Gemeinschaft bleiben, für ihre Rechte zu sorgen und dafür einzustehen, bis die Gesellschaft selbst als gesamtes keine Differenzierung mehr braucht und sich selbst als alles vereinend wahrnimmt.

Lukas Neumüller
    Veröffentlicht in Event

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